Kolms Blog

07.08.2024

Suchtgefahr Internet*

SUCHTGEFAHR INTERNET ─ bei Kindern und Erwachsenen

Wenn einige der folgenden Beschreibungen zutreffen, sollten die Alarmglocken läuten:

- „Das Internet wird gezielt genutzt, um negative Stimmung, Angst, Hilflosigkeit oder Stress abzubauen.
- Frühere Hobbys oder andere Aktivitäten erscheinen uninteressant und werden aufgegeben.
- Um eine positive Stimmung, Befriedigung oder Entspannung zu erreichen, muss immer mehr Zeit online verbracht werden.
- Ausgeprägtes Verlangen, ständig online zu sein, geht mit der Schwierigkeit einher, den Internetkonsum zu kontrollieren.
- In Offline-Zeiten können Entzugserscheinungen auftreten, wie schlechte Laune, Nervosität, Reizbarkeit, Aggressivität, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen.
- Ein großer Teil des Tages wird im Internet verbracht. Dadurch werden sonstige Lebensgewohnheiten, Verpflichtungen in Beruf oder Ausbildung sowie soziale Kontakte vernachlässigt. Im Extremfall leiden sogar die persönliche Versorgung und die Körperhygiene.
- Trotz des Wissens um die Zusammenhänge gefährdet die Internetnutzung Beziehungen, Arbeit und Ausbildung.
- Die exzessive Internetnutzung wird verheimlicht oder heruntergespielt, z.B. vor Familie, Freunden, Kollegen oder auch Therapeuten.“

Quelle aus: NOVITAS, DAS MAGAZIN DER NOVITAS BKK, 3.2020, S. 11

Hilfe für Internetsüchtige

Tipps:

- Reflektiere dein eigenes Verhalten und gehe als gutes Beispiel voran!
- Erkundige dich nach möglichen Weiterbildungsangeboten oder in der Schule deines Kindes
- Gemeinsame Mahlzeiten helfen, um mit deinen Kindern ins Gespräch zu kommen und sie zu hinterfragen, was sie im Internet machen
- Informiere dein Kind über das Urheberrecht von Fotos und Persönlichkeitsrechte, so dass dein Kind erst gar nicht auf die Idee kommt, „lustige Fotos“ ins Netz zu stellen. Fotos und Videos dürfen also nicht einfach genutzt oder weiterverarbeitet werden!
- Was einmal im Internet landet, bleibt dort und lässt sich nicht einfach löschen.
- Richte eine Drittanbietersperre ein, so dass dein Kind nicht in einer Abo-Falle landet.
- Erstelle gemeinsam mit deinem Kind eine altersgerechte Vereinbarung, in welcher steht, was jeder einzelne im Internet machen darf und beachten soll. Diese wird von allen unterzeichnet.

Internet-Nutzungsvereinbarung für Kinder

Vorteile:

o  „Du zeigst, dass du deinem Kind vertraust.

o  Immer wiederkehrende Diskussionen werden vermieden.

o  Zeigt, dass du im Notfall als Erziehungsberechtigter den Belehrungspflichten deines Kindes nachgekommen bist“ (s. Grundsatzurteil des BGH [Urt. V. 15.11.2012, IZR 74/12 – Morpheus])

Quelle aus: NOVITAS, Das Magazin der NOVITAS BKK, 3.2020, S. 12

Welche Themen könnten in einer Vereinbarung stehen?

o  Verschiedene, sichere Passwörter nutzen

o  Virenschutz

o  Keine eigenen Daten

o  Keine eigenen Fotos und Videos

o  Respektvoller Umgang mit anderen im realen Leben und Internet. Kein Mobbing!

o  Tägliche Nutzungsdauer festlegen

o  Datenschutzeinstellungen bei Social Media aufklären. Nur Freunde dürfen Sachen sehen. Kläre dein Kind über die Nutzung von Fremden auf.

o  Kindgerechte Suchmaschinen nutzen

o  Jeglicher Kontakt zu fremden Personen ist genauso wie im realen Leben strengstens verboten! Niemals persönliche Daten freigeben!

o  Jegliche Downloads finden nur nach Absprache und mit den Eltern statt.

o  Kläre dein Kind über die Nutzung von Fotos auf. Seine Fotos sollten nach Möglichkeit niemals zweckentfremdet werden!

o  Verbreitung von gewaltverherrlichenden und rechtsextremen Inhalten sind strengstens verboten und können strafrechtlich verfolgt werden!

Weitere Hilfe unter:

www.erstehilfe-internetsucht.de
www.juuuport.de
www.polizei-beratung.de
www.sicher-im-netz.de

Quelle: NOVITAS, DAS MAGAZIN DER NOVITAS BKK, 3.2020